*** for English scroll down***
COMPLEX WECHSELSPIEL AUS MUSIK UND BEWEGUNG
Helmut Jasny | MZ | 11 feb. 2020
Atmosphärisch geht es zu im Pumpenhaus. Ein Wind raust von linken Lautsprecher zum rechten, akzentuiert von einem fremdartigen Kristen und Zeichen. Dann fallen erste Worte. Auch sie sehr
fremdartig, aber mit einer ausgeprägten Sprachmelodie, die von einer Tänzerin mit den Armen nachgeformt word. Das ist zumindest der erste Eindruck. Bei genauerer Betrachtung scheint es jedoch, als würde die Tänzerin mit ihren Bewegungen die Worte modulieren. Und das ist tatsächlich der Fall. Sie und ihre Kollege , mit denen sie die digital erzeugten, sounds beeinflussen.
Keren Levi neue Production ‘unmute’ bei der sie mit dem Klagewerk Den Haag zusammenarbeitet, ist eine komplexes Wechselspiel aus Musik und Bewegung. Der Klang bestimmt heir den tanz und wird seinerseits von de daraus resultieren den Bewegung bestimmt. Auf diese Weise entstehen immer wieder neue Klangräume, die den Tänzern neue Bewegungsmuster abverlangen. Das beginnt mit Einzelklängen und einfachen Schritten und steigert sich dann auf akustischer Seite zu einer Sinfonie aus auftänseischer Seite zu einer dynamischen Choreografie. Der menschliche Körper wird dabei zu einem Instrument, das sich selber spielt.
Das Repertoire das er dabei ausschöpft, ist äußerst vielfältig. Es reicht von abgezirkelten Schritten, die zu stakkatohaften Tönen führen, bis hin zu sanften Bewegungen, aus denen sich fließende Melodien ergeben. Mit einem Geigenbogen, der über große, von der Decke hängende Bleche streicht, werden lang anhaltende, Töne erzeugt und dann durch Tanzschritte sorgfältig moduliert. Mystisch anmutende Gesänge, die wie aus tiefer Vergangenheit in die Gegenwart herübersehen, machen den Tanz weich und traumverloren.
Mit dem Einsatz von Sprache und Gesang kommt zugformalen Aspekt ein inhaltlicher hinzu. Gemäß dem Titel “unmute” will Levi das Verstummte wieder hörbar machen. Dazu benutzt sie Wörter aus totem Sprachen, die sie mit computergenerierten Stimmen mixt und so Vergangene und Zukünftiges zu einer Synthese bringt. Wieder ist es der Tanz, aus Vorhandenem etwas. Neues schafft und Worten, die keinen Sprecher mehr haben eine Stimme gibt.
COMPLEX INTERPLAY OF MUSIC AND MOVEMENT
Helmut Jasny | MZ | 11 feb. 2020
The Pumpenhaus is full of atmosphere. A wind rushes from the left speaker to the right, accentuated by a strange crater and sign. Then the first words fall. They too are very
strange, but with a distinct speech melody, which is reproduced by a dancer with her arms. At least that is the first impression. On closer inspection, however, it seems as if the dancer's movements modulate the words. And this is indeed the case. She and her colleagues, with whom she influences the digitally generated sounds.
Keren Levi's new production 'unmute', in which she collaborates with the Slagwerk Den Haag, is a complex interplay of music and movement. The sound determines the dance and is in turn determined by the resulting movement. In this way, new sound spaces are created again and again, which demand new patterns of movement from the dancers. This begins with single sounds and simple steps and then increases on the acoustic side to a symphony from the dance side to a dynamic choreography. The human body becomes an instrument that plays itself.
The repertoire that she uses is extremely diverse. It ranges from the steps that lead to staccato-like tones to gentle movements that result in flowing melodies. With a violin bow that strokes over large metal sheets hanging from the ceiling, long-lasting tones are produced and then carefully modulated by dance steps. Mystical songs, which seem to look over into the present as if from a deep past, make the dance soft and dreamy.
With the use of speech and singing, the formal aspect of the train is added to the content. According to the title "unmute" Levi wants to make the silent audible again. To do so, she uses words from dead languages, which she mixes with computer-generated voices, thus bringing past and future into a synthesis. Again it is the dance, something out of the existing. Creating something new and giving a voice to words that no longer have a speaker.